Das Wochenende in Seoul 08.-09.09


Kathrin, eine der Erlangerinnen, hatte am Samstag Geburtstag. Mini ,eine koreanische Freundin der beiden, die gerade in Erlangen studiert nun aber auf Besuch bei ihren Eltern in Seoul war, hatte Kathrin zu diesem Anlass nach Seoul eingeladen und wir konnten mitfahren.
Wir haben also am Samstag um 10 Uhr 40 denn Expresszug von Busan genommen und waren drei Stunden später in Seoul.
Dort angekommen hat uns Mini mit ihrem deutschen Freund Christoph, der aber gerade in der nähe von Seoul arbeitet (ein wenig kompliziert geb ich zu), zu einer sehr schönen und zentral gelegenen Jugendherberge gebracht. Anschließend sind wir zu Fuß, bzw. mal wieder mit Taxi, durch die Innenstadt und haben uns unter anderem das Folk Village, ein traditionelles altes Dorf im Herzen Seouls, und eine "typisch koreanische Straße" also eine Fußgängerzone mit etlichen kleinen Lädchen an oder auf der Straße, bei denen ich natürlich auch gleich fündig geworden bin, angesehen.
In einigen Büchern ist Seoul als die fünft größte Stadt der Welt aufgeführt, aber ich schätze das wird leider nicht ganz stimmen. Jedenfalls wirkt sie überhaupt nicht so riesig und erdrückend wie ich mir vorgestellt hatte (gerade wenn man bedenkt dass in einem Umkreis von 70km um das Rathaus 50% aller Koreaner leben). Das die Stadt trotzdem so geräumig wirkt liegt wohl an den vielen breiten Straßen, modernen Gebäuden und der Tatsachen, dass auch Seoul, wie Busan, in einem Kessel aus Bergen liegt. Man kann also egal wo man sich befindet immer einen grünen Berg sehen. Ich muss aber dazu sagen, dass wir ausgesprochen gutes Wetter hatten. Normaler weise liegt eine große Smog-Wolke über Seoul oder bei ungünstigem Wind kommt gelber Sand aus China angeblasen, wodurch die Stadt in so-genannten yellow dust gehüllt ist. Gebt mal yellow dust und Seoul in Google ein. Da erscheinen dann ganz lustige Bilder wie es da aussehen kann =)
Dann sieht man jedenfalls auch keine Berge mehr. Nach einem sehr guten Japanischen Essen haben wir dann eine Bootsfahrt auf dem Han Fluss (Han-gang) gemacht. Der Han, ein riesiger brauner Fluss über den etliche lange Brücken führen, fließt mitten durch die Stadt hindurch, vorbei an langen Skylines aus Wohnhäusern.


Am nächsten morgen sind wir früh aufgestanden und haben erstmal auf eigene Faust Gyeongbokgung, den einstigen Palast der Joseon Dynastie, besichtigt. Er wurde 1395 erbaut, 1592 wie vieles andere auch während der Japanischen Herrschaft zerstört und 1868 wieder erbaut.

Der Palast mit all seinen Häusern für den König, die Königin, Verwandte und Bedienstete, umfasste einstmals 600 Gebäude. Heute sind die wichtigsten wieder hergestellt und auch wenn noch vieles fehlt ist das Gelände mitten in Seoul imposant.
Auf einem der (noch) freien Plätze, auf denen einst Häuser standen, sind im Kreis die 12 Jahrestiere aufgestellt.
Mein Jahreszeichen ist die Ratte, was positiver ist als anfänglich angenommen. Ratten stehen für Geselligkeit, Kreativität, Geistesgegenwart, Ehrgeiz und Alltagstauglichkeit... und noch vielen vielen positiven Eigenschaften mehr... aber da ihr mich
kennt, wisst ihr das ja schon alle :)
Den Rest des Tages haben wir wieder mit Shoppen verbracht, was sinnvoller ist als es anfänglich klingen mag. Seoul hat nämlich in diesem Punkte einiges mehr zu bieten als Busan. So kann man hier, zwar vereinzelt aber immerhin ohne übermenschliche Suchaktionen, Postkarten finden. Nun bin ich also ausgestattet und habe zumindest
eine Ausrede weniger nicht zu schreiben. Weil ich gerade bei dem Thema bin: in Korea gibt es außerdem auch keine Bettlaken, geschweige denn Bettbezüge, man schläft einfach mit blanken Wolldecken. Außerdem gibt es kaum Taschentücher und Shampoo, Duschgel und Deo sind zwar mittlerweile gut erhältlich (auch von bekannten Firmen) aber exorbitant teuer.
Letztendlich waren wir dann um kurz vor 12 zurück im Wohnheim. Da gab es noch keine Sperrstunde... seit kurzem wird hier jeden Abend um 11 Uhr(!!!) die Türe abgeschlossen - zu unser eigenen Sicherheit... damit ,trotz des Wachpostens unten, keine Unbefugten das Haus betreten. Wir dürfen nun also immer darauf achten, dass wir auch ja pünktlich um 11 zu hause sind, während kleine Kinder noch fröhlich vor unseren Fenstern über die Straße tollen. Ich bin hier also wirklich sehr gut behütet...

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