die nobelsten Karies meines Lebens

Gestern hatte ich beim abendlichen Zähneputzen schockiert festgestellt, dass ich ein kleines Loch im mittleren Schneidezahn hatte. Voller Angst habe ich mich sofort bei einigen Freunden erkundigt, ob jemand einen guten, englisch sprechenden Zahnarzt kenne und auch gleich die Nummer einer angeblich guten Zahnklinik bekommen.
Als ich am nächsten Morgen dort anrief bekam ich, nach anfänglichen Verständigungsproblemen, einen Termin für 3 Uhr.
Auf die Frage, wie ich dort hinkäme, sagte man mir ich könne unter anderem die U-Bahn nehmen und an der entsprechenden Station dann in ein kostenfreies Shuttle Taxi steigen. Das tat ich dann auch, nur dass sich das Shuttle Taxi als schwarze deluxe Limousine herausstellte, die extra für mich geordert worden war, und die mich in die(!) Nobelgegend Busans chauffierte. Da mich der Spaß bis dahin nichts kostete dachte ich mir, dass ich es ja ruhig einmal ausprobieren könne. Angekommen hat ein Mann in weißen Handschuhen die Tür geöffnet und mich zum Fahrstuhl gebracht und noch kurz bevor ich die Hotelähnliche Lobby betrat wünschte ich mir vielleicht doch etwas Anderes als die abgelatschten Turnschuhe und die olle Jeans angezogen zu haben. Nachdem eine der Damen im schwarzen Anzug meine Daten in einem ungestörten Nebenraum aufgenommen hatte bat man mich nach Unten, wo eine Röntgenaufnahme meines Kiefers gemacht wurde. Dann durfte ich fünf Minuten in einem der unglaublichen Behandlungszimmer warten. Das Zimmer war zwar nicht besonders groß aber sehr stilvoll eingerichtet und man konnte an zwei Seiten durch riesige Fensterscheiben in einen Bambusgarten blicken. Vor dem noch relativ normalen Zahnarztstuhl hingen zwei große und zwei "kleinere" Flachbildschirme von der Decke. Einer der Großen diente ausschließlich dazu die Röntgenaufnahme meines Kiefers in einem mal einem halben Meter darzustellen, auf dem Anderen konnte man durch eine winzige Kamera aufgenommene Bilder der Zähne sehen. Als der (junge, gut aussehende) Arzt dann kam wurden meine Hoffnungen auf eine einfache Verständigung auf englisch leider jedoch enttäuscht. Immerhin stellte er fest, dass es sich nur um Initialkaries handelte und so kein Bohren von Nöten war. Nachdem mir eine sehr gut englisch sprechende Assistentin am Telefon die weitere Behandlung erklärt und den entsprechenden Preis genannt hatte, ging es wieder nach oben in einen anderen Behandlungsraum. Dort wurde der Karies entfernt, zwei freiliegende Zahnhälse aufgefüllt und eine professionelle Zahnreinigung vorgenommen (nachdem ich mit Lachgas betäubt worden war... das Motto der Klinik war "kein Schmerz" - sehr sympathisch). In zwei Wochen habe ich einen weiteren Termin dort zur Zahnreinigung... und alles in allem haben mich die 1 1/2 Stunden Behandlung deluxe mit der erneuten Zahnreinigung in zwei Wochen nur 80 Euro gekostet!!! Da kann sich der deutsche Zahnarzt doch mal ein Beispiel dran nehmen...

Tae Kwon Do

Wie bereits berichtet sind wir seit Anfang des Semesters in dem Tae Kwon Do Club unserer Uni aktiv.
Wir haben dort von Montags bis Freitags jeweils von fünf bis sieben Uhr abends Unterricht, wobei ich versuche mindestens vier mal die Woche anwesend zu sein ( am Dienstag treffe ich mich um die Zeit meist mit meinen Tutees).
So haben Stephi und ich auch an der diesjährigen Aufführung aller Clubs teilgenommen und einen kleinen Tanz aufgeführt und zwei Spanplatten zertreten. Leider habe ich nur Videos von unserem glorreichen Auftritt und kann so erstmal kein Bild online stellen. Nächste Woche dürfen wir unser Können bei einem anderen Schulfest wieder unter Beweis stellen und dann gibts sicherlich auch Bilder...

Schulunterricht



Wir hatten von einem Professor unserer Uni zufällig etwas von einem UNESCO Programm gehört, das Ausländer in koreanische Schulklassen bringt und uns entschlossen an dem Programm teilzunehmen.
So werden Tabea und ich dieses Semester in fünf Grund und Mittelschulklassen gehen und dort jeweils zwei Stunden etwas über Deutschland erzählen.
Das soll koreanischen Kindern helfen Angst vor Ausländern zu verlieren und sie mit anderen Kulturen vertraut zu machen.
Bisher habe ich drei Schulklassen besucht und es war jedes Mal sehr schön. Wir wurden stets vom U-Bahnhof abgeholt, haben dann einen Tee mit der Präsidentin oder dem Vizepräsidenten getrunken und sind anschließend mal mit mal ohne Übersetzer in die Klassen gegangen. Die erste Stunde führen wir immer eine PowerPoint Präsentation, die in vielen Bildern einen generellen Eindruck von Deutschland geben soll vor und im Anschluss gibt es noch ein Quiz und ein bisschen Zeit für Fragen. Bisher waren die Lehrer immer sehr zufrieden mit dem Unterricht und obwohl die meisten Schüler oft sehr müde in die Schule kommen, da sie bis spät in die Nacht noch Privatstunden in den verschiedensten Instituten nehmen, waren sie doch immer sehr begeistert dabei.