Malaysia

In Malaysia verbrachten wie insgesamt drei Wochen, wobei wir in Kuala Lumpur, unserer ersten Station, Stephie trafen. Sie war zuvor in Deutschland und konnte somit nicht nach Vietnam mitkommen.
Wei Liam, ein „malaysian born chinese“ (in Malaysia leben die drei ethnischen Gruppen Inder, Chinesen und Malaien friedlich Seite an Seite) Freund aus Korea, hatte uns zu seinen Eltern eingeladen, um das neue Jahr zu feiern. Da die Feierlichkeiten zum neuen Jahr bis zum ersten Vollmond des Jahres gehen, kamen wir damit also auch noch nicht zu spät.
Hier wurden wir wieder sehr herzlich empfangen und bekamen auch wieder jede menge leckere Kekse, die in keinem chinesischen Haushalt zu Neujahr fehlen dürfen, und die roten Umschläge mit dem „lucky money“, Geld das an Neujahr allen Freunden und jüngeren Verwandten gegeben wird und ihnen Glück bringen soll.
Später sind wir noch gemeinsam zu den Batu Caves, einer hinduistischen Tempelanlage in einer riesigen Höhle, gefahren. Dort haben wir auch zum ersten mal die vielen frei lebenden Affen gesehen, die es in Malaysia überall gibt.
Dann haben wir einen weiteren Freund zuhause getroffen und als Wei Liam uns später nach hause fahren sollte wurden wir spontan noch zu seinem Onkel nach Hause, zu einem leckeren original malaysischen Festschmaus, eingeladen.
Die nächsten Tage besichtigen wir noch die Zwillingstürme (Petronas-Tower), sowie Chinatown, little India, Putrajaya (eine aus dem nichts aufgebaute riesige Stadt, die als neues Verwaltungszentrum dient) und die dort liegende Moschee und vieles mehr.

Nach drei Tagen Kuala Lumpur sind wir weiter nach Melakka gefahren. Diese ehemals florierende Handelsstadt ist noch immer lebendiger Beweis dafür, dass die drei großen ethnischen Gruppen friedvoll miteinander auskommen. Hier steht neben dem ältesten chinesischen Tempel ein großer hinduistischer und wieder ein paar Häuser weiter eine alte Moschee. All diese Religionen existierten hier schon immer nebeneinander. Die Vielfalt spiegelt sich auch im Essen wieder. So konnten wir sehr viel leckeres indisches, chinesisches und malaiisches Essen genießen.

Von dort ging es dann weiter nach Singapur. Hier blieben wir nur einen Tag, was auch völlig reichte. Singapur hat zwar einen sehr schönen Botanischen Garten, mit Orchideen-, Ingwer-, Kaktee- und vielen weiteren Gärten, und eine riesige Einkaufsstaraße (auf der aber leider alles viel zu teuer ist), aber ansonsten außer modernen Bauten nicht viel zu bieten. Auch war die Stadt nicht ganz so sauber wie immer behauptet. Gerade in little India, wo unser Guesthouse lag, lag sehr(!) viel Müll auf der Straße.

Anschließend sind wir mit dem Nachtzug nach Jerantut gefahren. Diese Stadt liegt direkt an einem der größten Nationalparks Malaysias, dem Taman Negara. Er ist mit seinem 130 Mio. Jahren alten tropischen Dschungel mit der älteste Urwald der Erde.
Nachdem wir eine dreistündige Bootsfahrt in das Gebiet hinter uns gebracht und auf einem der Schwimmenden Restaurants gegessen hatten, machten wir eine Nachtwanderung in den Dschungel. Unser Führer zeigte uns unter anderem Riesenspinnen, eine Schlange, einen „Mousedeer“ und große Hische, eine Stabheuschrecke (hätte ich nie von einem Ast unterscheiden können – bis es sich bewegt hat), Leuchtkäfer und vieles vieles mehr. An den folgenden Tagen haben wir weitere Tagesausflüge in den Urwald unternommen und unter anderem den längsten Hängebrückenweg der Welt bestiegen und Dschungelwanderungen unternommen.
Da gerade Trockenzeit war hatten wir Glück und keine, wie uns von unseren Freunden prophezeit wurde, Blutegel bekommen. Die drei Tage im Urwald haben sich wirklich gelohnt, das war mal eine ganz andere Erfahrung.

Die nächste Station waren die Cameron Highlands, in denen wir zu einer riesigen Teeplantage wanderten und in der angelagerten Fabrik eine kleine Führung mitmachten.

Schließlich nahmen wir einen Bus nach Penang, einer Insel im Norden Malaysias. Die ostindien Kompanie hatte hier ehemals einen wichtigen Freihandelshafen errichtet und so gab es allerhand zu besichtigen. Hier habe ich dann auch meinen Geburtstag gefeiert, der zufälligerweise mit dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres zusammenfiel. Das heißt es gab ein großes Straßenfest mit Löwentänzen, allerhand Aufführungen und einem riesigen Feuerwerk zur Feier des Tages.
Von dort aus fuhren wir mit der Fähre nach Langkawi weiter. Diese Insel wurde uns von allen unseren Freunden, wegen ihrer wunderschönen Sandstrände empfohlen. Dort haben wir dann auch die Unterwasserlandschaft erkundet. Während wir schnorchelten wurden auch die Haifische gefüttert. Dazu bin ich dann doch lieber aus dem Wasser gegangen und hab es mir aus gebührendem Abstand angesehen.

Und damit war unsere Reise auch schon fast vorbei. Wir sind zurück nach Kuala Lumpur geflogen und von dort aus über Vietnam zurück nach Busan.

Und auch wenn wir gegen Ende der Reise alle ein wenig krank wurden habe ich doch so viele neue gute Eindrücke mitgenommen, dass ich froh bin die Tour gemacht zu haben.

Vietnam

Mit nur 9 Kilo leichtem Rucksack sind wir im unerwartet kalten Hanoi angekommen. Wir hatten uns zwar über das Wetter informiert, es hatte aber einen Umschwung gegeben und war, wie auch die gesamte nächste Woche, viel zu kalt für die Jahreszeit.
Endlich im Guesthouse angekommen zogen wir uns alle mitgebrachten warmen Pullis über und sind diese dann auch bis wir eine Woche später in Hoi An waren, nicht mehr los geworden. In Hanoi besuchten wir das Ho Chi Minh Mausoleum, in dem man seinen Leichnam aufgebahrt begutachten kann (ein bisschen makaber, da er sich gewünscht hatte verbrannt zu werden), ein traditionelles Wasserpuppentheater (die Bühne besteht tatsächlich aus einem See mit Deko), sahen den „Literatur- Tempel“ (die älteste Uni Vietnams) und erkundeten die vielen Märkte und kleinen Gassen des Stadtzentrums. Das hat sich aber dank des Verkehrs als nicht immer ungefährlich erwiesen. Das Hauptverkehrsmittel in Vietnam stellt eindeutig der Roller dar. Und der ist auch meistens gut besetzt mit mindestens zwei Menschen, zwei Menschen und einem Mandarinenbaum oder mit halben toten Schweinen oder anderen Landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Es finden auch ganze Familien platz auch einem Roller, einmal sahen wir sogar 6 Menschen auf nur einem Roller. Davon waren aber nur zwei erwachsen und der Rest Kleinkinder.
Auf besagten Märkten konnten wir dann auch viel traditionelles Essen begutachten. Vietnamesen sind dafür berüchtigt alles zu essen... und wir fanden auch einiges. Bereits befruchtete Enteneier, in denen schon ein kleines Küken herangewachsen ist zählen zur Gehirnnahrung (wie bei und Studentenfutter), Schlangen in Reiswein eingelegt sind für die stärke des Mannes gut (wie so ziemlich alles was wahrscheinlich nicht schmeckt) und kleine (nicht wie in Korea große) Hunde werden wie Brathühnchen am Straßenrand ausgestellt. Es gibt aber auch durchaus sehr leckere und ungefährliche Gerichte, sowie jede Menge frisches Obst.

Nach vollkommen ausreichenden zwei Tagen in Hanoi haben wir eine dreitägige Tour in die 3 Autostunden entfernte Ha Long Bay gemacht. Diese tausende aus dem Wasser ragenden kleinen Inselchen sind wirklich atemberaubend. Wir hatten eine Tour auf einem Boot gebucht, mit dem wir dann zwischen den Insel hindurch zu einer riesigen Grotte fuhren. Nachdem wir diese besichtigt hatten und eine kleine Kajaktour auf eigene Faust um die Inseln gemacht hatten, übernachteten wir auf dem Boot, das uns am nächsten Tag nach Cat Ba, der größten Insel brachte. Dort hatten wir einen Guide des uns durch den Nationalpark führte. Am nächsten Tag ging es auch schon wieder zurück nach Hanoi.

Von Hanoi aus machten wir am kommenden Tag eine Tagestour nach Nin Binh, wo wir auf kleinen Ruderbooten durch drei Große Höhlen gepaddelt wurden. Die Gegend wird wegen ihrer vielen abrupt aufsteigenden Bergen auch „trockene Ha Long Bay“ genannt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zurück in Hanoi, beeilten wir uns um den Nachtzug nach Hue zu bekommen. Es hätte auch alles Reibungslos geklappt, wären wir nicht beim Einsteigen an einen schlechten Schaffner geraten. Nachdem er uns in das Abteil („hard sleeper“ also sechs Pritschen in einer Kabine eng übereinander gestapelt) gebracht hatte wollte er noch mal fünf Dollar „für das Gepäck“ haben. Als er merkte dass wir nicht unbedingt gewillt waren den Preis zu bezahlen ging er auf zwei Dollar runter. Die haben wir ihm dann auch in vietnamesischen Dong bezahlt (und unter Schutzgeld verbucht), um niemanden zu verärgern.
In Hue verbrachten wir nur zwei Tage, in denen wir die Zitadellen der alten Hauptstadt erkundeten und das Flair der Kleinstadt genossen.
Danach ging es mit dem Bus weiter nach Hoi An. Einer alten Handelsstadt die nun zum Weltkulturerbe zählt. Auch heute noch findet man dort viele Stoffgeschäffte und Schneider, so dass diese Stadt gerade unter Touristen berühmt geworden ist für ihre Maßanfertigungen. Und so sind wir natürlich auch nicht umhin gekommen uns etwas anfertigen zu lassen.
Auch geschichtlich hat die Stadt einiges zu bieten und so hatten wir keine Probleme damit fast vier Tage dort zu verbringen. Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug nach My Son gemacht, einer riesigen hinduistischen Tempelstadt aus dem 2 Jahrhundert... sehr beeindruckend, auch wenn einiges im Krieg zuerstört wurde.
Abends lernten wir einen Touristen-guide kennen der uns am nächsten Tag mit dem Moped in sein Dorf fuhr und dort rumführte. Wir lernten dort, dass er während des Krieges für den Süden gekämpft hatte, während sein Onkel sich dem Kommunistischen Norden angeschlossen hatte, sowie noch vieles mehr über die Geschichte des Landes. Außerdem zeige er uns seine Reiswein Vergärung und Destillations-Anlage, Tabakanbau und die Landwirtschaftliche Produktion seines ganzen Dorfes. Auch wenn man sehen konnte, dass die Menschen dort nicht viel Geld hatten, wurden wir doch von allen sehr nett empfangen.

Die nächste und letzte Station unserer Vietnamreise war Ho Chi Minh City (oder Saigon).
Da wir am letzten Tag des Mondjahres dort ankamen war die Stadt bereits wie leergefegt. Unser vietnamesische Freund Nam holte uns vom Flughafen ab und verbrachte den gesamten Tag mit uns. Zur Feier ins neue Jahr hatte er uns zu sich nach hause eingeladen, so dass wir mit seiner Familie und Freunden feierten. Um Mitternacht sind wir noch in einen der vollkommenen überfüllten und verrauchten Tempel gegangen um uns Glück für das neue Jahr zu wünschen... wirklich sehr beeindruckend. Die nächsten zwei Tage besichtigten wir noch die Stadt, wobei wir in Chinatown auf einige der traditionellen Löwentanz / Kampfsportgruppen trafen die ihre Künste an verschiedenen öffentlichen Plätzen zur Schau stellten.

Unsere Reise durch Südostasien

Tabea, Ilka und ich sind am 26.01. aufgebrochen und haben zwei Wochen lang Vietnam von Norden nach Süden durchreist. Danach sind wir weiter nach Kuala Lumpur geflogen, wo wir dann Stephie trafen, mit der wir weitere drei Wochen Malaysia und Singapur besichtigt haben.
Alles in allem hat mir die Reise sehr gut gefallen und ich habe viele wunderschöne Eindrücke aus den Ländern mitgenommen.
Im Eintrag oben findet ihr eine kurze Zusammenfassung der Reiseroute und der wichtigsten Eindrücke... viel Spaß

(Für Fotos schaut euch bitte erstmal die Picasa Alben von Ilka und Tabea an, bei mir dauerts noch ein bisschen)