Mit nur 9 Kilo leichtem Rucksack sind wir im unerwartet kalten Hanoi angekommen. Wir hatten uns zwar über das Wetter informiert, es hatte aber einen Umschwung gegeben und war, wie auch die gesamte nächste Woche, viel zu kalt für die Jahreszeit.
Endlich im Guesthouse angekommen zogen wir uns alle mitgebrachten warmen Pullis über und sind diese dann auch bis wir eine Woche später in Hoi An waren, nicht mehr los geworden. In Hanoi besuchten wir das Ho Chi Minh Mausoleum, in dem man seinen Leichnam aufgebahrt begutachten kann (ein bisschen makaber, da er sich gewünscht hatte verbrannt zu werden), ein traditionelles Wasserpuppentheater (die Bühne besteht tatsächlich aus einem See mit Deko), sahen den „Literatur- Tempel“ (die älteste Uni Vietnams) und erkundeten die vielen Märkte und kleinen Gassen des Stadtzentrums. Das hat sich aber dank des Verkehrs als nicht immer ungefährlich erwiesen. Das Hauptverkehrsmittel in Vietnam stellt eindeutig der Roller dar. Und der ist auch meistens gut besetzt mit mindestens zwei Menschen, zwei Menschen und einem Mandarinenbaum oder mit halben toten Schweinen oder anderen Landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Es finden auch ganze Familien platz auch einem Roller, einmal sahen wir sogar 6 Menschen auf nur einem Roller. Davon waren aber nur zwei erwachsen und der Rest Kleinkinder.
Auf besagten Märkten konnten wir dann auch viel traditionelles Essen begutachten. Vietnamesen sind dafür berüchtigt alles zu essen... und wir fanden auch einiges. Bereits befruchtete Enteneier, in denen schon ein kleines Küken herangewachsen ist zählen zur Gehirnnahrung (wie bei und Studentenfutter), Schlangen in Reiswein eingelegt sind für die stärke des Mannes gut (wie so ziemlich alles was wahrscheinlich nicht schmeckt) und kleine (nicht wie in Korea große) Hunde werden wie Brathühnchen am Straßenrand ausgestellt. Es gibt aber auch durchaus sehr leckere und ungefährliche Gerichte, sowie jede Menge frisches Obst.
Nach vollkommen ausreichenden zwei Tagen in Hanoi haben wir eine dreitägige Tour in die 3 Autostunden entfernte Ha Long Bay gemacht. Diese tausende aus dem Wasser ragenden kleinen Inselchen sind wirklich atemberaubend. Wir hatten eine Tour auf einem Boot gebucht, mit dem wir dann zwischen den Insel hindurch zu einer riesigen Grotte fuhren. Nachdem wir diese besichtigt hatten und eine kleine Kajaktour auf eigene Faust um die Inseln gemacht hatten, übernachteten wir auf dem Boot, das uns am nächsten Tag nach Cat Ba, der größten Insel brachte. Dort hatten wir einen Guide des uns durch den Nationalpark führte. Am nächsten Tag ging es auch schon wieder zurück nach Hanoi.
Von Hanoi aus machten wir am kommenden Tag eine Tagestour nach Nin Binh, wo wir auf kleinen Ruderbooten durch drei Große Höhlen gepaddelt wurden. Die Gegend wird wegen ihrer vielen abrupt aufsteigenden Bergen auch „trockene Ha Long Bay“ genannt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Zurück in Hanoi, beeilten wir uns um den Nachtzug nach Hue zu bekommen. Es hätte auch alles Reibungslos geklappt, wären wir nicht beim Einsteigen an einen schlechten Schaffner geraten. Nachdem er uns in das Abteil („hard sleeper“ also sechs Pritschen in einer Kabine eng übereinander gestapelt) gebracht hatte wollte er noch mal fünf Dollar „für das Gepäck“ haben. Als er merkte dass wir nicht unbedingt gewillt waren den Preis zu bezahlen ging er auf zwei Dollar runter. Die haben wir ihm dann auch in vietnamesischen Dong bezahlt (und unter Schutzgeld verbucht), um niemanden zu verärgern.
In Hue verbrachten wir nur zwei Tage, in denen wir die Zitadellen der alten Hauptstadt erkundeten und das Flair der Kleinstadt genossen.
Danach ging es mit dem Bus weiter nach Hoi An. Einer alten Handelsstadt die nun zum Weltkulturerbe zählt. Auch heute noch findet man dort viele Stoffgeschäffte und Schneider, so dass diese Stadt gerade unter Touristen berühmt geworden ist für ihre Maßanfertigungen. Und so sind wir natürlich auch nicht umhin gekommen uns etwas anfertigen zu lassen.
Auch geschichtlich hat die Stadt einiges zu bieten und so hatten wir keine Probleme damit fast vier Tage dort zu verbringen. Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug nach My Son gemacht, einer riesigen hinduistischen Tempelstadt aus dem 2 Jahrhundert... sehr beeindruckend, auch wenn einiges im Krieg zuerstört wurde.
Abends lernten wir einen Touristen-guide kennen der uns am nächsten Tag mit dem Moped in sein Dorf fuhr und dort rumführte. Wir lernten dort, dass er während des Krieges für den Süden gekämpft hatte, während sein Onkel sich dem Kommunistischen Norden angeschlossen hatte, sowie noch vieles mehr über die Geschichte des Landes. Außerdem zeige er uns seine Reiswein Vergärung und Destillations-Anlage, Tabakanbau und die Landwirtschaftliche Produktion seines ganzen Dorfes. Auch wenn man sehen konnte, dass die Menschen dort nicht viel Geld hatten, wurden wir doch von allen sehr nett empfangen.
Die nächste und letzte Station unserer Vietnamreise war Ho Chi Minh City (oder Saigon).
Da wir am letzten Tag des Mondjahres dort ankamen war die Stadt bereits wie leergefegt. Unser vietnamesische Freund Nam holte uns vom Flughafen ab und verbrachte den gesamten Tag mit uns. Zur Feier ins neue Jahr hatte er uns zu sich nach hause eingeladen, so dass wir mit seiner Familie und Freunden feierten. Um Mitternacht sind wir noch in einen der vollkommenen überfüllten und verrauchten Tempel gegangen um uns Glück für das neue Jahr zu wünschen... wirklich sehr beeindruckend. Die nächsten zwei Tage besichtigten wir noch die Stadt, wobei wir in Chinatown auf einige der traditionellen Löwentanz / Kampfsportgruppen trafen die ihre Künste an verschiedenen öffentlichen Plätzen zur Schau stellten.
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